Sylvias Zeichenecke

Der Anfang

Für den Einstieg reichen ein einfacher Zeichenblock, wie ihn Schüler verwenden, und ein paar Bleistifte in verschiedenen Härtegraden wie 2H, 2B und 4B. Ersterer taugt für eine erste, leichte Vorzeichnung, die letzteren für die weitere Ausarbeitung der Zeichnung.

Ein Zeichenlehrbuch kann sinnvoll sein, wenn auch nicht unbedingt notwendig. Man bekommt zumindest gezeigt, wie man an eine realistische Zeichnung herangeht. Allerdings darf man nicht erwarten, dass die eigenen Zeichnungen gleich so gut aussehen, wie die im Buch.

Im Internet gibt es viele Tutorials, vor allem auf englisch, durchaus aber auch welche auf deutsch - und viele davon sind kostenlos. Youtube ist voll davon. Manches davon ist besser, manches schlechter. Empfehlen kann ich den Youtubekanal von Alphonso Dunn. Er erklärt alles sehr ausführlich und verständlich, jedoch auf englisch.

Wer erstmal für sich alleine loslegen möchte, sollte sich mal in der eigenen Wohnung umschauen. Sie ist sicherlich voll von Gegenständen, die eine sehr geometrische Form haben - Tassen, Gläser, Töpfe, Schüsseln, Cremetöpfchen und -tübchen, Flaschen, Schachteln und Ähnliches. Am Anfang geht es vor allem darum, die Konturen richtig zu erfassen und umzusetzen. Während man das übt, kann man sich in Ruhe nach dem idealen Zeichenbuch oder Onlinetutorial umschauen.

Wenn man sich mit verschiedenen Anleitungen zum Zeichnen auseinandersetzt, wird man feststellen, dass viele Ratschläge immerwieder gleich sind, dass sich diese hin und wieder aber auch von Tutorial zu Tutorial widersprechen. Das liegt daran, dass es beim Zeichnen, wenn es um die Praxis geht, keine feststehenden Regeln gibt, nur Empfehlungen und unterschiedliche Möglichkeiten, etwas zu tun, die unterschiedliche Konsequenzen haben. Man sollte herausfinden, was für einen passt und sich daran orientieren.

Eine Technik, von der ich jedoch dringend abrate, ist die sogenannte Rastermethode, bei der das Foto, von dem man zeichnet, und das Zeichenpapier mit demselben Raster versehen werden. Man zeichnet dann Kästchen für Kästchen ab. Frei zeichnen lernt man so nicht und man lernt so auch nicht, ein Motiv zu verstehen. Ein reales Motiv setzt sich nunmal nicht aus gleichförmigen Kästchen zusammen.

Letztenendes kann man noch so viele Zeichenbücher und Tutorials durcharbeiten, am meisten lernt man durch Erfahrung - learning-by-doing.

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